Zwei Mitglieder in unserem Modelleisenbahnclub haben vor mehr als 35 Jahren mit ihren Kindern
zu Hause eine H0-Modelleisenbahnanlage von der Firma Trix Express aufgebaut und sehr intensiv
damit gespielt. Mit dem Drei-Leiter-Schienensystem von Trix Express war es damals sogar möglich,
mit zwei Modellbahntrafos zwei Züge gleichzeitig auf einem Schienenstrang fahren zu lassen.
Zusammen mit meinem Sohn, haben wir beschlossen, eine zweiteilige Trix Express Anlage mit den
Abmessungen 90 x 210 cm aufzubauen. Mein Trix-Schienenmaterial, die Lokomotiven, die Wagen und
Häuser waren jahrelang in der Garage in einem Karton sorgfältig eingepackt. Nach dem Aufbau der
Trix-Anlage dürfen auch unsere Enkelkinder unter Anleitung damit spielen. Der überschaubare
Schienenplan sieht wie folgt aus:
Für einen Transport im Auto können die beiden Modelleisenbahn-Platten hinter den Vordersitzen
verstaut werden. Nur die Schienen sind auf den beiden Dämmplatten fest mit kleinen Gleisnägeln
montiert. Die beleuchteten Häuser, der Bahnsteig, die Flügelsignale, die Lichtsignale, der Dreh-
kran, der Modellbahntrafo und die Baumgruppen sind abnehmbar. Die elektrischen Verbindungen
sind mit Hilfe von steckbaren Lüsterklemmen realisiert, wie in den folgenden beiden Bildern
zu erkennen ist:
Ältere Modelleisenbahntrafos von Trix Express, von Fleischmann oder von Märklin sind für eine
Netzspannung von 220 Volt ausgelegt. Heute beträgt die Netzspannung aber 230 Volt. Der Anschluß
alter Modellbahntrafos an 230 V~ ist problematisch, weil die um 10 Volt höhere Netzspannung einen
erhöhten Leerlaufstrom zur Folge hat, der im Dauerbetrieb eine stetige Erwärmung des Trafos bewirkt.
Rechts vom Modellbahntrafo befindet sich ein kleiner Trafo (primär: 2x115 V und sekundär: 2x9 V)
in der Printbauweise und dient als Vorschaltgerät. Die folgende Schaltung reduziert die heutige
Netzspannung von 230 Volt auf 220 Volt für den Betrieb alter Modellbahntrafos:
Einer meiner Oldtimer-Sets ist der Nachbau eines Personenzuges in H0 mit zwei Personenwagen und
einem Packwagen von der ehemaligen Preußischen Eisenbahnverwaltung.
Dahinter steht der Nachbau der ersten Eisenbahn in Deutschland von Nürnberg nach Fürth
im Jahre 1835, genannt "DER ADLER". Die Lokomotive kaufte man damals in England. Die drei
Wagen wurden von ansässigen Stellmachern gebaut, daher die Ähnlichkeit der Waggons mit
Pferdekutschen. Die Eröffnungsfahrt auf der 6,2 km langen Strecke fand am 7. Dezember 1835
statt. Sie dauerte 9 Minuten. Der Lokführer, William Wilson aus England, steuerte das dampfende
"Ungetüm" in Frack und Zylinder.
Auch der Drehkran von der Firma Märklin, Modell 7051, ist positioniert, wie das nächste Bild
zeigt. Diverse Stückgüter lassen sich mit dem Topfmagnet anheben und auf offene Güterwagen
absenken. Die Kranbedienung erfolgt seitlich mit Drucktastern für den Links- und Rechtslauf,
und dem Hoch- und Abwärtsbetrieb. Der erforderliche Spulenstrom im Topfmagnet kann über den
schwarzen Kippschalter ein- und ausgeschaltet werden.
Um die wenigen Güterwagen von Trix Express zu ergänzen mit weiteren z.B. offenen Güterwagen,
Tankwagen und den beliebten Bierwagen von anderen Herstellern kann eine Übergangskupplung vom
letzten Trix-Wagen auf den ersten neueren Güterwagen von z.B. der Firma Fleischmann, Roco oder
PIKO mit einem NEM-Schacht für die Kupplung eingesteckt werden. Das folgende Bild zeigt die
Übergangskupplung:
Alle Modelleisenbahn-Firmen produzieren für Kinder extra kleine robuste Lokomotiven, die auch
von den Kindern ohne große Übung auf die Gleise gestellt und gefahren werden können. Dazu ge-
hören die dreiachsige Dampflokomotive BR 80 und die BR 64, wie im folgende Bild zu sehen ist:
Mit Staunen verfolgen die Kinder, wenn zwei gleiche Dampflokomotiven BR 64 hintereinander im
Tandem gekuppelt werden und einen Güterzug ziehen:
Besonders beliebt ist bei meinen kleinen Enkelkindern der Smarties-Zug:
Hinter der Tenderlokomotive, DB-Baureihe 24, sind zwei offene Güterwagen und zwei rot/blaue
Lorenwagen angekuppelt. Die Wagen sind mit bunten Smarties beladen. Der Zug kann losfahren
und fährt z.B. auf einem Kindergeburtstag der Enkel mit einem kurzen Stop zu jedem Kind,
das sich zwei Smarties herausnimmt. Der Smarties-Zug fährt Runde für Runde bis alle Smarties
verteilt sind. Welch ein Spaß für die Kinder.
1. Personenzug mit der Tenderlok BR 24 vom Bahnsteig aus starten:
2. Den gelben Zug "DER ADLER" vom Nebengleis aus starten:
3. Den Güterzug mit der Tenderlok BR 64 starten:
In der Nachkriegszeit gab es bei der deutschen Bundesbahn noch 16 Triebwagen VT 75 im Einsatz.
Auf unserer Trix Express Modellbahnanlage im Jahre 1958 war dieses Modell ein besonderer
Blickfang. Im folgenden Bildausschnitt von unserer damaligen Anlage in Hannover, die mein
Zwillingsbruder Gerhard mit mir gebaut hatte, sieht man den Triebwagen VT 75 am Bahnsteig
stehend. Der Triebwagen VT 75 war damals das Lieblingsmodell von meinem ältesten Bruder
Hans-Joachim.
Leider ist ein Jahr später in diesem Triebwagen die Klauenkupplung zwischen dem schräg einge-
bauten Motor und dem Getriebeblock auseinandergebrochen. Eine Reparatur war unmöglich.
Vor wenigen Wochen habe ich nun über eBay einen fast neuwertigen Trix-Express-Triebwagen VT 75
erworben, wie im folgenden Bild zu sehen ist:
Die Diesellokomotive V 36 ist eine Rangierlokomotive und kam während des Krieges als schnell
einsatzbereite Motorlokomotive zum Einsatz. Wegen der sehr geringen Rauchemission war die
V 36 beim Rangierdienst am Ende des Krieges von amerikanischen Tieffliegern nicht auszumachen.
Die Dampflokomotiven der Baureihe 01 waren Schlepptenderlokomotiven für den schweren Schnell-
zugdienst. Die Maschinen wurden von zwei Zylindern angetrieben. Die Achsfolge lautet 2'C1'.
Das folgende Bild zeigt die Bundesbahn-Ausführung mit kleineren Windleitblechen.
Deutlich ist die Seitenansicht des Stellwerkes zu erkennen. Dieses Modell wurde vom Autor 1953
aus Sperrholz angefertigt. Besonderes Geschick war damals erforderlich, um aus dem dünnen
Sperrholz (2mm) die vielen Fensterrahmen mit einer Laubsäge aussägen zu können.
Die rote V 200.1 war die erste Großdiesellokomotive der Deutschen Bundesbahn (1962). Die
Lokomotiven der Baureihe V 200.1 waren insbesondere im schnellen und schweren Personenzug-
dienst im Einsatz. Die Antriebsmotoren hatten eine Leistung von 2 x 1350 PS.
Die Elektrolokomotiven der Baureihe E 44 waren die ersten Elektrolokomotiven auf dem deutschen
Schienennetz. Sie prägten den Eisenbahnverkehr in den elektrischen Netzen Süd- und Mittel-
deutschlands von den 1930er Jahren bis in die 1980er Jahre.
Die Baureihe E 94 mit dem Spitznamen "Deutsches Krokodil" bezeichnet eine Baureihe sechs-
achsiger, grüner schwerer Elektrolokomotiven der Deutschen Reichsbahn, die für den Güter-
zugdienst konzipiert war.
Die Baureihe E 10 ist eine für die Deutsche Bundesbahn erstmals im Jahre 1952 gebaute Einheits-
elektrolokomotive für den Schellzugverkehr. Die E10 war lange Jahre die wichtigste Lokomotiv-
Baureihe im bundesdeutschen Schellzugverkehr.
Die Baureihe E 50 ist eine für die Deutsche Bundesbahn erstmals im Jahre 1957 gebaute Einheits-
elektrolokomotive für den schweren Güterverkehr.
Im Modell von Trix Express werden die beiden Drehgestelle mit je drei Achsen von zwei Motoren
angetrieben. Die Kraftübertragung auf die Schiene erfolgt über vier Haftreifen.
Der endgültige Ausbau dieser Trix Express-Anlage ist nun realisiert. Ein weiteres Abstellgleis
mit der Weiche WG und einem Entkupplungsgleis EK2 sind hinzugekommen. Über das Flügelsignal F2
und das Lichtsignal L3 können die beiden Abstellgleise ein- und ausgeschaltet werden. Der
folgende Gleisplan zeigt diese Erweiterungen.
Insgesamt sind 7 elektromagnetische Weichen, 4 Flügelsignale, 3 Lichtsignale und 2 Entkupplungs-
gleise montiert. Diese Baugruppen können vom Stellwerk aus bedient werden.
Rechts oben in der Ecke der Trix-Express-Anlagen befindet sich eine Lautsprecherbox mit zwei 4 Watt-
Lautsprechern. Mit einem Soundmodul von der Firma Tams Elektronik besteht die Möglichkeit, bis zu
8 verschiedene Soundsequenzen zu speichern. Über Tasten können die einzelnen Geräusche für die
Modellbahnanlage gestartet werden. Im folgenden Bild befinden sich die Starttasten vor den beiden
Messgräten: T1 = Schafherde (23s), T2 = Tanzmusik, T3 = Abfahrt einer Bimmelbahn, T4 = Bahnhofsdurch-
sagen und Abfahrt eines Personenzuges (xx) und T5 = Anfahren einer Diesellok V200 .
Der Soundmodul mit den projektierbaren Tonsequenzen befindet sich vor den Lautsprechern:
Eine bayerische Trachtenkapelle spielt zum Tanz auf. Auf dem Tanzboden führen gerade
drei Paare, die Männer mit Lederhosen, einen Volkstanz auf.
Aus der Kirche kommt ein Hochzeitspaar und wird begleitet von Blumen streuenden Kindern und
den beiden Pastoren, die die ökomenische Trauung vorgenommen haben. Wenn das Brautauto los-
fährt, klappern die leeren Blechdosen an den Schnüren. Dieser Brauch vertreibt bildhaft die bösen
Geister, damit das Brautpaar eine glückliche Ehe führen kann.
Auch eine kleine Schafherde mit Schäfer und Hütehund darf auf der Anlage nicht fehlen.
Aus der Vielfalt der Personenmodelle in H0-Größe gibt es für Senioren interessante Szenarien,
wie man z.B. im folgenden Bild sieht:
Ein kleiner Junge hat sein Fahrrad an den Zaun gestellt und beobachtet durch ein kleines Loch
im Zaun, was sich am Swimmingpool bewegt.
Den Gesamteindruck der Trix-Express-Anlage zeigt das folgende Bild: